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Allgemein, Tests

Ich schau dir in das Fischauge, Kleines!

TTArtisan 11mm Fisheye – Viel Objektiv für wenig Geld?

11mm, ƒ 2,8, 1/45 sek., ISO 64

Auf der Suche nach einem Ersatz für mein Nikkor 16mm f2.8 AiS Fisheye, welches ich ja nur mit dem FTZ-Adapter auf der Nikon Z 7II betreiben kann, bin ich auf den chinesischen Hersteller „TTArtisan“ und sein 11mm Fischauge gestoßen.

Die durchwegs positiven Bewertungen und der geringe Preis von unter € 300,- ließen mich bald beim Fotogeschäft meines Vertrauens (Foto Straub) zuschlagen und nach einer knappen Woche konnte ich es abholen und gründlich testen.
Hier möchte ich meine Erfahrungen und meine Meinung mit Euch teilen.

Foto: © TTArtisan Tech (HK) Co.,Limited 

Abbildungsleistung

Was kann man sich von einem Objektiv erwarten, dass von einem eher unbekannten Hersteller zu einem doch sehr günstigen Preis angeboten wird. Eigentlich nicht viel, oder? Doch ich wurde mehr als positiv überrascht. Das Objektiv spielt optisch alle Stückerl: chromatische Aberrationen halten sich in Grenzen (und sind mit einem Klick in Lightroom verschwunden). Schärfe zieht sich bis in die Ecken. Da können sich weit teurere Optiken eine schöne Scheibe abschneiden:

11mm, ƒ 8, 1/125 sek., ISO 200

Verarbeitung? JA!

Metall wohin man greift. Dazu noch jede Menge Glas. Das wirkt nicht nur massiv, das wiegt auch massiv. 440g sind es. Damit liegt diese wirklich kleine Linse (67 cm Durchmesser und 72mm +/- je nach Bajonett) nicht nur satt in der Hand, sondern greift sich allgemein ziemlich wertig an.

Blendensternchen! BLENDENSTERNCHEN!

Bereits ab Blende 8 sind ausgeprägte Blendensterne zu beobachten. Da freut sich das Herz des Landschafts- und Architektur-Fotografen!

HDR, 11mm, ƒ 8, ISO 64

Also günstig und gut? Das ist doch zu gut, um wahr zu sein. Naja, ein paar Kleinigkeiten habe ich schon gefunden:

Fehlende Rasterung

Eins gefällt mir nämlich gar nicht: der Blendenring hat keine Rastung. Das ist blöd, denn dadurch kann man die Blende nicht genau einstellen (und damit Bilder „wiederholbar“ machen). Das schlimme daran: man verstellt ihn unabsichtlich auch sehr leicht. Daher muss man ständig kontrollieren, ob man sich noch bei der oder halt nahe bei der gewünschten Blende befindet. Mir ist es unverständlich, warum man sowas hier macht. Filmen wird man mit dem Fischauge ja nicht wollen, oder?

11mm? Warum mit kleiner Brennweite großes Marketing gemacht wird.

„11mm“ steht auf der Packung. „11mm“ steht auch in großen Lettern am Objektivgehäuse. Doch es ist nur Marketing-Blabla. Denn in Wirklichkeit ist es ein ganz gewöhnliches Vollformat-Fishauge. Sprich ungefähr 180° in der Bilddiagonale und damit irgendwas zwischen 15 und 16mm Brennweite.

Aber warum wird da so dreist gelogen? PT4Pano hat sich in diesem Blogpost eingehend mit dem TTArtisan 11mm beschäftigt und kommt zum Schluss, dass man sich mit dieser kleinen Brennweite ein Alleinstellungsmerkmal haben wollte. Hier meint man also die kleinere Brennweite ist besser (auch wenn es dreist gelogen ist).

16mm (11mm), ƒ 8 (ungefähr), 1/60 sek., ISO 100

Fazit

Viel Metall und Glas für wenig Geld. Dabei wirklich erstaunlich gute bis sehr gute Abbildungsleistung. Hätte der Blendenring eine Rasterung würde mir ehrlich gesagt – bis auf die Lüge mit den 11mm – nichts einfallen, was gegen dieses Objektiv sprechen würden. Naja vielleicht nur das, dass der Fishaugen-Effekt sich rasch „abnutzt“. Aber dafür gibt es ja auch eine Lösung (die ich hier bald vorstellen werde).

  1. Wolfgang

    Herzlichen Dank für die Infos du hast mich überzeugt und ich hab mir auch eines bestellt lg

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